Hibiskustee

Der rote Tee Ägyptens- Karkady

Der hellrote Hibiskustee, den man in den arabischsprechenden Ländern unter dem Namen Karkady kennt, ist seit vielen hundert Jahren in Afrika und Arabien bekannt, vor allem aber in Ägypten und im Sudan. Obwohl im Westen noch ziemlich unbekannt, ist Hibiskustee in mmer mehr " Trendläden"im Angebot zu finden. Hibiskustee erinnert in seinem Geschmack an Preiselbeeren, und als eiskalter Sommerdrink serviert, schmeckt "Karkady" am besten.

Kulturgeschichte und Etymologie des Hibiskustees

Hibiskus stammt ursprünglich aus Südostasien. Heute wird die schlanke, bis zu 2 Meter große Pflanze vor allem in Ägypten und im Sudan gezogen. Aber auch in Thailand, China, Tansania und Mali ist der rote Hibiskus unter vielen Namen bekannt. Im Westen wird die Pflanze gelegentlich in Südamerika und weiter verbreitet in Mexiko kultiviert, wo Hibiskustee eines der beliebtesten Sommergetränke ist. Der Hibiskus trägt dort den Namen "flor de Jamaica". Der Name ist irreführend, denn obwohl auf Jamaika Hibiskus kultiviert wird, wird Hibiskustee nicht aus den Blüten, sondern aus den getrockneten Blütenkelchen gewonnen, die die Samenkapsel umgeben. Auf Jamaika selbst nennt man den Hibiskust "roselle" oder roten Sauerampfer, da er wie Sauerampfer einen leichten limonenartigen Geschmack besitzt. In Ostafrika ist Hibiskustee als "sudanesischer Tee bekannt. Der Name leitet sich davon her, daß im Sudan weitaus mehr Hibiskustee, als schwarzer getrunken wird. In Spanien trägt Hibiskus den Namen "quinbombo chino". Die Holländer fanden Hibiskus in Surinam vor und nannten ihn "zurril", was ebenfalls Sauerampfer bedeutet und verballhornten den Begriff zu "zuur", was "sauer" bedeutet. Auch die Franzosen, jedenfalls bis vor kurzem, nannten Hibiskus "oseille rouge", roten Sauerampfer. Durch nordafrikanische Einwanderer beeinflußt, bekam Hibiskustee in Frankreich den Namen "karkady".

1576 publizierte der flämische Botaniker Mathias de L´Obel seine Beobachtungen über Hibiskustee in seinem Werk "Plantarum seu stirpium historia". Hibiskussamen, so nimmt man an, wurden durch afrikanischeSklaven oder Sklavenhändler in die Neue Welt gebracht. Die Pflanze wurde in Brasilien seit dem 16. Jahrhundert und auf Jamaika im 18. Jahrhundert kultiviert. Nach Guatemala gelangte die Pflanze im 19. und nach Australien 1895, von wo sie sich nach Hawai, Kalifornien und Florida verbreite, wo sie "Florida Preiselbeere" genannt wurde. Dort wurde Hibiskus bis etwa 1960 kultiviert.

Botanik Kultivation des Hibiskustees

Hibiskus hat lange, tiefe Wurzeln und benötigt sehr viel Wasser und 13 Stunden Sonnenlicht in der Wachstumsphase. Es ist eine einjährige Pflanze. Sobald sich die Samen bilden, und die Blütenkelche am fleischigsten und saftigsten sind, werden sie geerntet und getrocknet, um Hibiskustee daraus zu machen. Die Blütenkelche werden im Sommer reif und im Herbst geerntet.