Tee Kulturen – eine Übersicht

So verschieden wie Tees, sind auch die Arten ihn zu genießen. Tee wird oft zwanglos als gesundes Alltagsgetränk genutzt, oder wie in Ostfriesland, einfach nur genutzt um das schlechte Wasser genießbar zu machen. In andern Ländern ist der Teekonsum in gesellschaftliche Rituale eingebettet. Die britischen Etikette, die Teekunst Chinas oder die an ein religiöses Ritual erinnernde japanische Teezeremonie, zeigen die hohe Wertschätzung des Tees.

Der Britische Nachmittagstee

Traditionell wird der Afternoon Tea, auch Low Tea genannt, um 16 oder im 17 Uhr, im Salon an einem niedrigen Tee zu sich genommen. Er gilt als Zwischenmahlzeit und dauert ungefähr eine Stunde. Bei einem formellen Afternoon Tea gilt eine ganz bestimmte Etikette, deren Missachtung oder Unkenntnis als sehr peinlich angesehen wird. Es werden drei Gänge gereicht, die immer aus den gleichen Speisen bestehen. Als erstes bietet der Gastgeber Sandwiches mit verschiedenen Belägen, darauf folgen die Scones, weiche Teebrötchen, die mit ungesüßter Sahne oder Marmelade bestrichen werden können. Zum Abschluss folgen Pralinen, Gebäck und andere Süßigkeiten. Alle drei Gänge werden mit den Fingern gegessen.

Die Teekunst Chinas

Es gibt drei verschiedene Schulen der Teekunst in China, die alle drei in verschiedenen Epochen der Kultur entstanden. Heute wird meist nur noch die jüngste, die „Gong Fu Cha“-Schule zelebriert, in der die Blätter des Oolong-Tee verwendet werden.

Der Teemeister bereitet zu Beginn der Zeremonie das spezielle Geschirr vor, in dem er es mit heißem Wasser reinigt. Es folgt ein komplizierter Ablauf der Zubereitung: Der erste Aufguss wird nicht getrunken, sondern dient nur dazu, die Teeblätter zu öffnen und die größte Bitterkeit aus dem Tee zu entziehen. Erst der zweite Aufguss wird nach eine sehr kurzen Zeit des Ziehens (10 bis 30 Sekunden) schichtweise auf die Teeschalen verteilt, so dass jeder dien gleichen Tee erhält. Diese Aufgüsse werden mehrmals wiederholt, wobei der Tee jeweils 10 Sekunden länger zieht, als in der Runde zuvor.

Die Teezeremonie Japans

Das Teeritual Japans basiert auf der Teekunst Chinas, hat sich jedoch in der langen Zeit immer mehr verkompliziert und besitzt sogar eine eigene Philosophie, die auf dem Zen Buddhismus basiert. Auch hier gibt es bestimmte Gegenstände, die ausschließlich zur Zubereitung und zum Servieren des Tees gedacht sind. Es wird zwischen drei Schulen und vier Arten der Teezeremonie unterschieden. Für jedes erdenkliche Detail gibt es Regeln, die zu befolgen sind. Von der zu tragenden Kleidung, über die zu reichende Mahlzeit bis hin zum Blumenarrangement ist alles vorgeschrieben. Der Tee wird generell in einem ruhig gelegenen und schlicht eingerichteten Teehaus eingenommen, das ebenfalls nach strickten vorgaben errichtet wird.

Die Koreanische Teekultur

Die 15 verschiedenen Teezeremonien Koreas basieren auf der Teekunst Chinas und wurden von buddhistischen Mönchen eingeführt.

Ostfrieslands Teetied

Die Teetied (Teezeit) ist Teil der ostfriesischen Geselligkeit, so wird einem Gast stets eine Tasse Tee angeboten, egal, wie lange dieser gedenkt zu bleiben.

Zum dunklen, kräftigen Tee, der meist aus einer Mischung aus Assam-Sorten besteht, werden generell Kandiszucker (weiß oder braun), Sahne und Gebäck gereicht. Die Ostfriesen trinken 288 Liter Tee im Jahr und stehen damit an der Spitze Deutschlands.

Tibets Buttertee

Die Teekultur Tibets wurde anfangs stark von China beeinflusst, mittlerweile jedoch, hat sich ein ganz eigenes Getränk daraus entwickelt: der Buttertee, der mehrmals am Tag getrunken wird. Teeziegel, die mit Hilfe aus Teepulver vermischt mit Reiswasser gepresst und getrocknet werden, gibt man in einen Kessel mit Wasser und kocht diesen somit auf. Anschließend in ein Holzgefäß gegossen, wird der Tee mit Butter und Salz verrührt.

Die Türkische Teekultur

In der türkischen Kultur wird der Tee gleich dem Kaffee stets als Zeichen der Freundschaft und Gastfreundlichkeit gereicht.

weiterlesen:
türkische Tee-Kultur
traditionelle türkische Teezubereitung