Kleine Geschichte der britischen Teekultur

17. Jahrhundert

Man vermutet, dass der Ursprung der Englischen Teekultur im 17. Jahrhundert liegt. Die Gemahlin von König Charles II., die Portugiesin Catherine von Braganza (1638–1705), soll im Jahr 1662, bei ihrer Ankunft in Portsmouth, nach ihrer Hochzeit, ihren eigenen Tee mit sich gebracht und nach einer Tasse verlangt haben. Sie führte den Tee am Hofe ein, in dem sie am Nachmittag den adeligen Gästen Tee servieren ließ. Die oberen Klassen des britischen Volkes imitierten, ihre Leidenschaft für den Tee, wie so einiges, was das Königshaus als modisch betrachtete.

Den Tradition den Tee mit Milch zu vermischen, führt man jedoch auf Frankreich zurück. Die Marquise de la Sablière soll, am königlichen Hofe des Sonnenkönigs Ludwig XIV., Milch in ihren Tee gegeben haben, da dies den Geschmack verbessern würde. Man vermutet, dass die Engländer diese „Französische Art“ so entzückt habe, dass sie dies direkt imitierten.

18. Jahrhundert

Unter dem gemeinen Volk wurde der Tee noch beliebter, als die Königin Anne (1665–1714) diesem dem sonst üblichen Bier zum Frühstück vorzog. Später, während der Industriellen Revolution, gehörte der Tee zum typischen Abendmahl nach einem harten Arbeitstag. Da dieses Mahl einfach und deftig war, sowie, im Gegensatz zum Adel, an einem hohen Tisch zu sich genommen wurde, entstand Bezeichnung und die Definition des „High Tea“.

19. Jahrhundert

Den Afternoon Tea als solches führt man auf Anna Maria Stanhope, auch bekannt als die Herzogin von Bedford (1783-1857), zurück, die eine Hofdame der Königin Victoria (1819-1901) gewesen war. Da das Mittagsmahl mit der Zeit dieser Epoche immer dürftiger ausfiel, litt die Dame, gegen ungefähr vier Uhr am Nachmittag, an einem Schwächegefühl. Nach anfänglich heimlichen Mahlzeiten, übernahm sie einfach die europäische Art der Gastfreundschaft und lud Gäste zu einem zusätzlichen Mahl am Nachmittag, um fünf Uhr, in ihren Gemächern ein. Dies war ein solcher Erfolg, dass der Afternoon Tea oder Low Tea von ihren Gästen übernommen und schließlich Gang und Gebe wurde.