Ceylon Tee - eine faszinierende Welt voller Vielfalt des Geschmacks

Dinge, die über Tee oft unbekannt sind: Sri Lanka und seine Kamelien

Der feinste schwarze Tee ist in Sri Lanka, ehemals Ceylon, zu Hause. Dieses Land belegt den dritten Platz auf der Welt im Export des edlen Getränkes. Camellia assamica, oder die indische Kamelie, eher für ihre üppigen Blüten bekannt, ist die Pflanze, aus deren getrockneten Blättern Tee gemacht wird. Ausschließlich Knospen und die beiden jüngsten Blätter der Kamelie werden auf den grünen Plantagen Sri Lankas immer noch per Hand geerntet. Dabei gelangen die älteren Blätter und andere Teile der Pflanze garantiert nicht in den Tee und können so den Geschmack nicht beeinträchtigen.

Je höher, desto köstlicher: der "Champagner des Tees" kommt von ganz oben

Die bergige Landschaft der Insel erlaubt es, Teepflanzen in unterschiedlichen Lagen und Höhen anzubauen und dadurch eine breite Palette an Geschmacksrichtungen und Aromen zu erzielen. Die untersten Lagen liegen bei 600 m, mittlere zwischen 600 und 1200 m. Die hohen Anbaulagen liegen bei 1200 m über dem Meerspiegel. Das Klima in den tieferen Lagen ist sehr heiß und feucht, in den höheren Lagen wesentlich kühler und nebliger. Dadurch wird das Aroma der Teeblätter weniger stark, dafür frischer und bekommt eine exquisite Note. Dieser Tee ist wegen der steilen Berghänge, auf denen er wächst, sehr schwer zu ernten und wird wegen seiner exzellenten Qualität als "Champagner des Tees" bezeichnet und natürlich nur lose verkauft, ein Teebeutel ist hier tabu.

Wie das grüne Blatt zum schwarzen Tee wird: das wichtigste ist die Fermentation

Nach dem Handpflücken werden die Teeblätter abgewogen und zum ersten Mal durchgesehen. Dann kommen sie in die Räume, wo sie mit großen Lüftern angetrocknet werden. Danach folgt die Zerkleinerung der Blätter durch das Rollen, dabei tritt der Saft aus und der Prozess der Fermantation setzt ein. Das ist die kritischste Phase der Teeverarbeitung - Temperatur, Luftfeuchte und Dauer des Prozesses sind für den Geschmack des Tees entscheidend. Um den so entstandenen Geschmack zu versiegeln, werden die fermentierten Blätter anschließend getrocknet, streng nach der Größe und Farbe der Teilchen sortiert und von den speziellen "Teatesters" zu Mischungen verarbeitet.

Kurioses rund um den Tee: Keine Neujahrsfeier, dafür eine Somelier-Schule

Der schwarze Tee wächst auf Sri Lanka das ganze Jahr über und wird das ganze Jahr über, ausgenommen Januar, geerntet. Die besten Bedingungen herrschen jedoch zwischen Ende Juni und Ende August im Ostgebrige Sri Lankas und zwischen Anfang Februar und Mitte März im westlichen Teil. Genau deshalb hatte die Sri Lanka Tea Board (die Teebehörde, welche in Sachen Tee auf Sri Lanka das Sagen hat) die Teesammlerinnen im vergangenen Jahr gebeten, keine Neujahrsfeier zu veranstalten. Das hat damit zu tun, dass die meisten Teesammlerinnen dem Volk des Tamil angehören und das Neujahr genau zwischen dem 13. und 14. April feiern. Die Wetterbedingungen um diese Zeit versprachen jedoch eine so gute Ernte, dass einige Tage Unterbrechung zum erheblichen Verlust führen konnten. Sri Lanka Tea Board hat ansonsten noch sehr viel vor, um den Ceylon Tee auf der Welt noch bekannter zu machen: in allen Vier-Sterne-Hotels des Landes sollen nun Somelier-Schulen organisiert werden, um die erlesenen Gäste professioneller mit dem Geschmack seiner feinsten Tees vertraut zu machen.

Das "Lion Tee" Logo - ein Qualitätszeichen für den Ceylon Tee

Alle Tees und Teemischungen, welche zu 100% von Sri Lanka stammen und dort auch abgepackt werden, werden mit einem besonderen Logo gekennzeichnet. Auf dem Logo ist ein Löwe abgebildet und es soll für das saubere Image des original Ceylon-Tees stehen. Das Problem bei dem Logo ist jedoch, dass es keine Mischungen kennzeichnen darf, zu welchen der größte Teil des lankischen Tees aus mittleren und tieferen Lagen im Ausland verarbeitet wird. Dies schränkt die Bekanntheit und die Bedeutung des Logos in Vergleich zu den anderen ähnlichen Qualitätszeichen, etwa dem Darjeeling Logo, erheblich ein.

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