Teeanbau in Assam Indien

Teeregion Assam

Assam ist ein Bundesstaat von Indien. Bis zur Teilung Indiens nach der Unabhängigkeit von Großbritannien gehörte der gesamte Nordosten von Indien zu Assam. 1947 wurde ein Teil, die Provinz Sylhet, an Pakistan abgegeben und einige Ostgebiete wurden zu eigenständigen Bundesstaaten deklariert. 1972 schließlich wurde Assam endgültig geteilt. Die Hauptstadt des " Restassam" ist nun Dipur.

Geographie

Durch Assam fließt der Strom Brahmaputra. Er entspringt in Tibet und transportiert während der Monsumzeit große Wassermengen vom Himalaya in den Golf von Bengalen. Auf seinem Weg durch Assam kommt es immer wieder zu Überschwemmungen, weil der Höhenunterschied auf einer Strecke von 600 Kilometern nur 100 Meter beträgt. Dadurch ist das Tal des Brahmaputras von sehr fruchtbarem Schwemmland bedeckt. Von drei Seiten wird das Land von Gebirgen abgeschirmt. Im Sommer fällt sehr starker Niederschlag, 90% der Gesamtmenge, und es ist mit 25° bis über 35°schwül heiß. Deshalb herrscht dort ein Klima wie in einem Treibhaus und die Bedingungen zum Teeanbau sind optimal.

Geschichte

1815 wurde erstmals festgestellt, dass es eine wilde Teesorte gab, die von der einheimischen Bevölkerung getrunken wurde. Um 1830 schickten die Briten Major Robert Bruce und Lieutenant Charlton unabhängig von einander Proben dieser wilden Sorte an verschiedene botanische Institute mit der Bitte um Identifizierung. Allerdings blieb die Bestätigung aus.

Statt dessen ging der Ruhm der Entdeckung 1834 an den Bruder von Robert Bruce, Charles, der ebenfalls Beispielpflanzen nach Calcutta geschickt hatte. Diesmal bestätigte das Institut, dass es sich tatsächlich um Teepflanzen handelte. Der Tee aus Assam bekam den botanischen Namen "Camellia assamica".

In kurzer Zeit entwickelte sich der Anbau des Tees zu einer Industrie. Man stellte fest, dass er dem chinesischen Tee in vieler Hinsicht überlegen war. An den Sträuchern wuchsen erheblich größere und stabilere Blätter als bei den Sorten im chinesischen Darjeeling. Außerdem brauchten die chinesischen Sorten 4 - 5 Jahre bis zur ersten Ernte. Der Tee aus Assam hingegen konnte schon nach drei Jahren weiterverarbeitet werden. Die Nachfrage nach Anbaugebieten und Samen stieg deshalb sehr schnell und man experimentierte mit Züchtungen aus dem wilden Assamtee und chinesischen Sorten. Es entwickelte sich eine indische Hybridpflanze, die mit ihrer Ausdauer und Kraft den Anforderungen einer modernen Produktion gewachsen war.

Schon zwischen 1836 und 1838 begann der Handel mit grünem Tee in Kalkutta. Die ersten Teeballen wurden nach England verschifft und im "India House" in London verkauft. Sofort fand die englische Gesellschaft so großes Gefallen an der neue Sorte. dass ab diesen Zeitpunkt die Teeindustrie in Assam geboren war. Zunächst bauten Chinesen die Teesträucher an, aber die einheimische Bevölkerung lernte schnell dazu und produzierte nach kurzer Zeit selber auch schwarzen Tee.

Assam heute

Heutzutage bauen 655 Teeunternehmer den robusten Assamtee auf einem Gebiet von 268700 Hektar an. Daneben gibt es noch ca. 45 00 Kleinbauern, die auch ihre Existenz dem Tee verdanken. Die Region produziert mehr als die Hälfte des gesamten Ertrags von Indien. Auf dem internationalen Markt ist der Tee durch ein spezielles Label gesichert, das vom "Tea Board India" vergeben wurde. Im "Tea Auction Centre" in Guwahati, einem der größten der Welt, wird fast die gesamte Teeproduktion von Assam verkauft.

Siehe auch:

Assam Tee - kleine Warenkunde