Liebstöckel (Levisticum officinale)

Obwohl der Liebstöckel aus Südwestasien stammt, fühlt er sich auch in unseren Breiten wohl. Einmal im Garten gepflanzt, versorgt eine einzige Pflanze eine vierköpfige Familie. Der Liebstöckel ist eher bekannt, als Maggikraut. Mit den Blättern der Pflanze würzt man Suppen aller Art, Soßen und Quark geben die Blätter aber auch eine feine Note. Aufgrund ihres intensiven Aromas sollten die Blätter des Liebstöckels sehr sparsam verwendet werden. Für die Verwendung in der Küche sollte man die Blätter vor der Blüte pflücken. In der Naturheilkunde finden Wurzeln und Samen Verwendung. Während man die Blätter bereits ab Austrieb laufend pflücken kann, werden die Wurzel vor dem Austrieb im zeitigen Frühjahr, oder sonst im Spätherbst ausgegraben, die Samen sind im Spätsommer reif. Die Wurzeln werden nach dem Ausgraben von den feinen Seitenwurzeln befreit, gewaschen und in Stücke geschnitten. In der Sonne, oder im Backofen bei mäßiger Hitze trocknen, und vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufbewahren. Die Blütendolden kann man im Ganzen abschneiden und kopfüber zum trocknen aufhängen. Anschließend können die Samen aus den Blütendolden herausgeschüttelt werden. Wenn eine zu große Menge an Blättern anfällt, kann man diese zu Bündeln binden und an einem kühlen und luftigen Ort trocknen, danach zerbröseln und als Streugewürz verwenden. Ebenso eignen sich die Blätter auch zum Einfrieren. Vorher die Blätter gründlich waschen und zerkleinern.

Therapeutische Wirkung und Verwendung

Liebstöckel eignet sich in der Naturheilkunde vor allem für die Behandlung von Erkrankungen des Harnapparates, sowie zur Förderung der Verdauung. Aber auch eine Vielzahl anderer Erkrankungen können mit Hilfe des Liebstöckels behandelt werden. Liebstöckel findet so seine Verwendung bei Appetitlosigkeit, Blasenentzündung, Nierenbeschwerden, Nierensteinen, bei Blähungen und Magenbeschwerden, Rheuma, Gicht, Hals- und/oder Kehlkopfentzündung, Bronchitis, Herzschwäche, Husten, Ekzeme, die Pflanzenteile wirken krampflösend, schweißtreibend, blutstillend, anregend, harntreibend. Liebstöckel besitzt eine ganze Reihe an Inhaltsstoffen, diese sind im Einzelnen: ätherisches Öl, Gerbstoffe, Carvon, Cumarine, Myristicin, Apiol, Harze, Fette, Umbelliferon, Apfelsäure, Angelikasäure, Kampfer, Invertzucker, und Isovalerinsäur

Besonderer Hinweis: Liebstöckel in der Schwangerschaft nicht als Naturheilmittel anwenden. Auch als Gewürz sollte man während der Schwangerschaft sehr sparsam damit umgehen. Grund dafür ist die krampflösende Wirkung, die eine Fehl- oder Frühgeburt herbeiführen kann.