Pu-Erh Tee

Der Pu-Erh Tee – auch als „roter Tee“ bezeichnet, oder, auf Kantonesisch „Pou-Lei - stammt aus China, genauer aus der Provinz Yunnan, und wurde nach seinem Herkunftsort, der Stadt Pu’erh, benannt.

Gewinnung

Aus einer besonders großblättrigen Art der Camellia sinensis (der chinesischen Teepflanze), die auch als Grundstoff für Weißen, Schwarzen, Grünen und Oolong-Tee dient, wird die Vorstufe des Pu-Erh, der so genannte „Máochá“, gewonnen, ein nahezu unoxidierter, grüner Tee. (Info: die Art der Verarbeitung und der Oxidierung bringt die jeweilige Tee-Art hervor.)

Varianten

Der Pu-Erh Tee ist in zwei verschiedenen Variationen erhältlich: „sheng” und „shou“. Diese Bezeichnungen gehen auf die Verarbeitungsmethoden zurück, denen der Pu-Erh jeweils unterzogen wird. Der „shou“ Pu-Erh Tee wird einer speziellen Behandlung unterzogen, die den Alterungsprozess beschleudigt, um den auf natürliche Art gealterten „sheng“ Pu-Erh Tee zu imitieren. (Info: „Sheng“ bedeutet so viel wie „unbearbeitet“ und „grün“, wobei „shou“ wortwörtlich übersetzt „gereift“ und „gekocht“ bedeutet, letzteres trifft aber nicht auf den Pu-Erh in der „shou“-Variante zu.)

Verarbeitung

Zu Beginn werden besonders weiche Blätter ausgelesen und in der weiteren Bearbeitung sehr behutsam behandelt, um die Oxidation der Inhaltstoffe und Quetschungen zu verhindern. Abhängig vom Wetter, werden die Blätter entweder in der Sonne zur Trocknung ausgelegt, oder an einem geschützten Ort aufgehangen, um ihn mit Hilfe eines leichten, erwärmenden Ventilators anzutrocknen. Jede Kleinigkeit nimmt Einfluss auf den Geschmack und die Qualität des Tees. Darauf hin werden die Blätter in einem riesigen Wok gebraten. Dieser Prozess wird „töte Grün“ genannt. Dies dämmt eine weitere Oxidation der Wirkstoffe nahezu vollends ein. In diesem Stadium werden die Blätter in verschiedenen Schritten gerollt, gerieben und geformt. Idealer Weise nochmals sonnengetrocknet, werden schwarze Blätter ausgelesen. Anschließend gelangt der Tee in die Fabrik, um als „grüner, unbearbeiteter Pu-erh“ in seine Form gepresst, oder zum „gereiften, gekochten Pu-erh“ weiterverarbeitet zu werden. Unverarbeiteter Pu-Erh lagert oftmals über Jahrzehnte hinweg gelagert, bis er letztendlich vertrieben wird, und erhält, ähnlich wie Wein, verschiedenste Güteklassen und Bezeichnungen.

Soll der „máochá“ zu einem „shou Pu-Erh“ weiterverarbeitet werden, wird er bestimmten Prozessen, wie dem „wòdūi“ (feuchtes Aufeinander schichten) unterzogen, um den Alterungsprozess zu beschleunigen und sogar eine Gehrung zu gewährleisten.

Wirkung

Dem Pu-erh wird generell eine positive Wirkung auf die Gesundheit nachgesagt. Er soll die Verdauung unterstützen und sogar die Fettverbrennung anregen. Zudem heißt es, dass er den Cholesterinwert des Blutes senkt und in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird er zur Behandlung der verhärteten Milz und der Unterdrückung von „Feuchtigkeit“. In vielen chinesischen Kulturen wird sogar behauptet, dass er den unangenehmen Nebeneffekten von hohem Alkoholkonsum entgegenwirkt. Oftmals wird der Pu-Erh als Hauptinhaltsstoff von Tees vertrieben, der trotz normaler Ernährung beim Abnehmen helfen soll. Diese Wirkung wurde jedoch niemals wissenschaftlich nachgewiesen. Insbesondere vor Pu-Erh Tee Kapseln warnen die Verbraucherzentralen.

Geschichte

Die Geschichte des Pu-Erh kann bis zur Han Dynastie (206 v. Chr. – 220 n Chr.) zurückverfolgt werden. Dieser spezielle Tee stand bis zu Zeiten Mao Tse Tungs, ausschließlich der Oberklasse Chinas zu, da dieser aufgrund seiner aufwendigen Herstellung und seiner heilenden Wirkung ungemein teuer war.

Zubereitung

Drei Teelöffel Pu-Erh Tee mit einem Liter heißem, nicht kochendem Wasser überbrühen. Fünf Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen.

Anwendung

Den Tee jeweils vor den einzelnen Mahlzeiten Schluckweise trinken.

Tipp

Die Teeblätter sind bis zu drei Mal verwendbar, daher sollte man diese nicht nach dem ersten Aufguss wegwerfen.