Schwarzer und grüner Tee: Unterschiede in Verarbeitung und Wirkung

(aid)- Nach Kaffee ist Tee das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Rund 25 Liter Tee trinken die Deutschen pro Kopf und Jahr. Etwas mehr als ein Drittel wird in Form von Schwarztee getrunken. Darüber hinaus sind Grüner Tee und Roisbos-Tee derzeit beliebt. Etwa die Hälfte des hierzulande eingeführten Tees stammt aus Indien und Sri Lanka. Weitere Herkunftsländer sind u.a. China, Indonesien und Afrika. Vollfermentierter, getrockneter Tee kommt als schwarzer Tee in den Handel. Bereits auf den Plantagen im Ursprungsland erfolgt die Verarbeitung: die Teeblätter durchlaufen Welktunnel, in denen von riesigen Ventilatoren belüftet den Blättern knapp ein Drittel der Feuchtigkeit entzogen wird. Danach werden in großen Rollmaschinen die Zellwände des Blattes aufgebrochen, um es in Verbindung mit dem Luftsauerstoff zu bringen. Dieser Oxidations- und Gärungsprozess heißt Fermentation. Auf Tischen ausgebreitet und zum Teil zusätzlich mit Wasser versprühenden Ventilatoren befeuchtet, verfärben sich die Blätter innerhalb von zwei bis drei Stunden und nehmen allmählich eine kupferrote Farbe an, die sich später in der Tasse wiederfindet. Bei der Fermentation wird das belebende Koffein aktiviert, während gleichzeitig der Gerbstoffgehalt verringert wird. Anschließend werden die Blätter getrocknet und nach Größen sortiert. Entsprechend der Maschenweite der Siebe erhält man Blatt-Tee, Broken-Tee (kleinblättrigen Tee), Fannings (feinste Teeteilchen) und Dust (Teestaub). Etwa 95 Prozent der Produktion entfallen auf Broken Tees. Fannings und Dust sind für die Herstellung von Teebeuteln. Damit eine Teemischung auch saisonunabhängig immer die gleiche Geschmacksqualität aufweist, enthalten viele Teesorten-Mischungen bis zu zwanzig verschiedene Sorten aus unterschiedlichen Anbaugebieten und Ernten. Nicht fermentierten, getrockneten Tee bezeichnet man als Grünen Tee. Die Blätter werden nicht fermentiert und vor dem Trocknen mit Heißdampf behandelt, dadurch behalten die Blätter ihre olivgrüne Farbe. Grüner Tee enthält sehr viel mehr Gerbstoffe als der schwarze Tee und ist daher geschmacklich wesentlich herber. Die Aufgüsse in der Tasse sind sehr hell. Die bekanntesten im Handel erhältlichen grünen Tees sind die Tees aus China (z. B. Gunpowder), Japan und Taiwan (z. B. Chun Mee).