Catechine helfen beim Abbau von Körperfett
Flavonoide im grünen Tee und ihre gesundheitsfördernde Wirkung
Schon lange haben Wissenschaftler grünem Tee zahlreiche Heilwirkungen
zugesprochen: Er soll das Immunsystem stärken, Fettpölsterchen abbauen
und sogar das Risiko senken, an Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Krebs zu
erkranken. Im Tierversuch wurde bereits bewiesen, dass die Catechine des
Grüntees, Flavonoide der Tee-Gerbsäuren, die Speicherung von Fett in der
Leber und im Körper hemmen und desweiteren die Wärmebildung in den Zellen
anregen, was wiederum zu mehr Energieverbrauch führt.
Einem
japanischen Forscherteam um Tomonori Nagao ist es nun gelungen, einige der
positiven Effekte auf die Gesundheit in einer Studie am Menschen zu
belegen.
Aufnahme von Catechin-reichem Tee führt zum Abbau von Körperfett und MDA-LDL bei Männern
Unter diesem Namen wurde die Studie durchgeführt, bei der die Auswirkung des
täglichen Konsums von Grüntee auf den Körperfettanteil und den Gehalt von
oxidiertem LDL im Blut untersucht wurde. LDL ist ein Lipoprotein, welches
im Blutplasma als Transportvehikel für fettlösliche Substanzen wie
Cholesterin dient. Ein erhöhter LDL-Cholesterin-Spiegel kann zu
Arteriosklerose und koronaren Herzkrankheiten führen. Ein hoher
Körperfettanteil begünstigt zudem „Zivilisationskrankheiten“ wie
Diabetes, Hyperlipidämie und Bluthochdruck – diese Erkrankungen sollen
von den sekundären Pflanzenstoffen des grünen Tees, speziell den
Catechin-Gerbstoffen, vorgebeugt werden.
In dieser
zwölfwöchigen, Doppelblind-Studie hat man die Probanden in zwei Gruppen
eingeteilt: In der ersten Gruppe von 17 gesunden, normal- bis
übergewichtigen Männern im Alter von 24-46 Jahren wurden täglich von jedem
Probanden 340 ml Oolong-Tee konsumiert. Dieser hatte einen erhöhten
Catechingehalt von 690 mg. Die Kontrollgruppe, bestehend aus 18
Probanden, führte den Versuch unter denselben Bedingungen durch, wobei
der Catechingehalt des Tees lediglich 22 mg betrug. Um die Genauigkeit der
Studie zu gewährleisten, wurde den Probanden aufgetragen, ein
Ernährungstagebuch und ein Protokoll ihrer körperlichen Aktivität zu
führen.
Die Ergebnisse
Zur Feststellung der Forschungsergebnisse wurden Körpergewicht, Bauch-
und Hüftenumfang der Männer gemessen. Zudem wurden der Körperfettanteil
und die Hautfaltendicke bestimmt und Blutproben entnommen.
Die
Ergebnisse der Studie nach 12 Wochen bestätigten, was Wissenschaftler
längst vermutet haben: Im Durchschnitt haben beide Gruppen an
Körpergewicht, Fettanteil sowie Bauch- und Hüftumfang abgenommen,
allerdings waren bei der Versuchsgruppe, die den Tee mit der höheren
Catechin-Konzentration getrunken hat, die Veränderungen
signifikanter. So sank das Körpergewicht nach drei Monaten im
Durchschnitt um 2,4 kg, während die Probanden der Kontrollgruppe
lediglich 1,3 kg weniger auf die Waage brachten; das hat eine
Body-Mass-Index-Differenz von -0,8 bzw. -0,4 in der Kontrollgruppe zur
Folge. Der Großteil des Gewichtsverlustes ist hierbei auf die Reduzierung
der Körperfettmasse zurückzuführen, die mit 1,4 kg doppelt so hoch war wie
in der Kontrollgruppe. Besonders auffällig ist die Veränderung des
Bauchumfangs: Dieser hat sich bei der Kontrollgruppe um 1,6 cm verringert,
die Versuchsgruppe hingegen verlor stattliche 3,4 cm.
Ferner
zeigten die Blutproben der Versuchsgruppe eine deutlichere Verringerung
der MDL-LDL-Konzentration im Blutserum als die Blutproben der
Kontrollgruppe.
Daraus folgerten die Forscher, dass der
langfristige Genuss grünen Tees das Arteriosklerose-Risiko senken kann,
indem es die Bildung oxidierter Lipoproteine wie des MDL-LDL hemmt; dabei
ist zu betonen, dass die beschriebenen Wirkungen vor allem den Catechinen
zu verdanken sind und mit steigendem Catechingehalt deutlicher in
Erscheinung treten. Grüntee ist somit ein sinnvoller Beitrag zur
Vorbeugung und zum Abbau von Adipositas und der aus ihr resultierenden
Erkrankungen.
Referenzen
Ingestion of a tea rich in catechins leads to a reduction in body fat and malondialdehyde-modified LDL in men
Catechine – Flavonoide im grünen Tee
mit breitem Wirkspektrum